Grauer Star lasern lassen

Grauer Star nach Sehtest lasern lassenMit zunehmendem Alter ändert sich die stoffliche Zusammensetzung der Augenlinsen. Damit verbunden kann eine Eintrübung sein, die als Grauer Star bezeichnet wird und im Endstadium zur völligen Erblindung führen kann. Allein durch Vitamine oder Medikamente kann dieser langwierige Prozess nicht reversibel gemacht werden. Daher ist die Standardbehandlung des Katarakts der operative Linsenaustausch.

Diese Form der Augenoperation wurde und wird in Deutschland sehr häufig durchgeführt. Die jährliche Anzahl dieser Eingriffe liegt derzeit bei mehr als 800.000. Bei fast 95 Prozent der Betroffenen kann durch den Eingriff eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens konstatiert werden. Durch die Entwicklung des Femtosekundenlasers ist Grauer Star lasern endlich Realität geworden.

Grauer Star lasern – die sanfte Therapie

Wenn Augen Grauer Star haben, dann ist dies nicht mit dem Glaukom, dem grünen Star, zu verwechseln. Der Augen Grauer Star bedeutet in der medizinischen Fachsprache: Katarakt. Schaut man einem Menschen, der bereits fortgeschritten daran erkrankt ist, in die Augen, ist die Linsentrübung in Form der grau erscheinenden Pupillen direkt sichtbar, weil das Licht nur noch zu einem kleinen Teil bis ins Auge eindringen kann. Der sogar größere Lichtanteil wird innerhalb der Linse hin und her gestreut und dringt deshalb wieder nach außen. In den meisten Fällen ist die unumkehrbare Linsentrübung eine Folge der Alterung des Materials. Aber als Ursache der Linsentrübung kommt auch eine Verletzung der Linse, eine Augenkrankheit oder Diabetes mellitus infrage.

Die getrübte Linse kann in der Regel operativ entfernt und durch ein Linsenimplantat ersetzt werden. Derartige Routine-Staroperationen erfolgen meistens ambulant, sofern dies der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten zulässt. Wichtig ist dabei, dass der Patient von einer betreuenden Person umsorgt werden kann. Der Eingriff besteht darin, dass bei lokaler Betäubung an die Stelle der getrübten natürlichen Linse eine künstliche Intraokularlinse (IOL) eingesetzt wird, die meistens aus Acryl oder Silikon gefertigt ist.

Wann ist Grauer Star lasern angesagt?

Weitsichtigkeit und grauer StarWessen Blick nur durch einen angedeuteten „Hauch von Schleier“ getrübt ist, muss sich nicht sofort operieren lassen. Auch eine große Zahl an Lebensjahren ist allein kein ausschlaggebender Grund dafür. Es ist vor allem der Grad der alltäglichen Einschränkungen, der mit einem entsprechenden „Leidensdruck“ einhergeht, der schlussendlich darüber bestimmt, ob eine OP erforderlich ist.

In jenen Fällen, in denen sich die Linse wegen einer Erkrankung immer weiter eintrübt ohne eine Aussicht auf Besserung, ist schon deshalb zu einer baldigen Operation zu raten, weil die sich ausweitende Schwellung der Linse zu einem Aufplatzen der Linsenkapsel führen kann. In der Folge tritt Linseneiweiß aus, das Auge erfährt eine sehr schmerzhafte Entzündung und der Augeninnendruck steigt bedrohlich an.

Die verschiedenen Stadien des grauen Stars

  1. Eine beginnende Linsentrübung, die die Sehfähigkeit nur wenig beeinträchtigt, wird als „Cataracta incipiens“ bezeichnet.
  2. Bereits bei einer fortgeschrittenen Linsentrübung (Cataracta provecta) empfehlen Ärzte oftmals eine Operation.
  3. Der reife „Augen Grauer Star“, auch als Totalstar (Cataracta matura) bezeichnet, bedeutet eine komplette Linsentrübung. In diesem Fall sollte der Patient unbedingt in eine OP einwilligen.
  4. Darüber hinaus gibt es noch den überreifen Grauen Star (Cataracta intumescens). Er ist durch eine zunehmende Verflüssigung und Aufquellung der Linse gekennzeichnet. Um den Grünen Star (Glaukom) mit extrem hohem Augeninnendruck noch abwenden zu können, muss in diesem Fall sofort operiert werden.

Ablauf der Augenoperation Grauer Star

In nur circa 16 Prozent der Kataraktoperationen (in Deutschland) ist eine Allgemeinanästhesie (Narkose) beziehungsweise Intubationsnarkose (ITN) oder eine Rauschsedierung erforderlich. Allerdings wäre eine Augenoperation Grauer Star bei Patienten mit unwillkürlichen Bewegungen (Parkinson, Restless-Legs-Syndrom), psychischen Störungen oder auch bei Kindern ohne Narkose kaum möglich. Der Normalfall ist jedenfalls eine örtliche Betäubung. Bei der Tropfanästhesie (43 Prozent) wird das Betäubungsmittel bereits vor und dann während der OP ständig auf die Augenoberfläche aufgebracht. Bei der Viskoanästhesie wird die Betäubung mittels eines Gels vertieft. Es ist aber nicht auszuschließen, dass ein gewisser Restschmerz erhalten bleibt.

Heute wird nicht unbedingt immer gleich die ganze Linse entfernt, wenn die seitliche oder hintere Linsenkapsel noch „brauchbar“ ist. Die Operation dauert normalerweise circa 30 Minuten. Zunächst öffnet der Arzt durch einen drei Millimeter breiten Schnitt die Hornhaut. Dann wird der Linsenkern zertrümmert und abgesaugt. Übrig bleibt dabei der hauchdünne Kapselsack, in den die künstliche Linse eingesetzt wird. Nach der OP verheilt der Schnitt ohne weiteres Zutun, eine Narbenbildung kommt nicht vor. Der Eingriff endet mit dem Verschließen der zurückgeschobenen Bindehaut. Die Heilung dauert circa einen Monat.

Sind beide Augen betroffen, werden sie einzeln mit ausreichendem zeitlichen Abstand nacheinander operiert. Es kommt vor, dass nach der Augenoperation Grauer Star dennoch eine Brille erforderlich ist. Sie wird aber erst dann angepasst, wenn sich beide Augen gut stabilisiert haben, also frühestens vier Wochen nach der OP des zweiten Auges.

Nachbehandlung für die Augenoperation Grauer Star

Nach überschaubarer Kontrollzeit darf der Patient die Klinik meistens noch am Tag der OP verlassen. Bis in den nächsten Vormittag wird das operierte Auge mit einem Salbenverband geschützt und, bis die Wunde verheilt ist, darf das Auge nicht mit Seife gewaschen werden. Auf körperliche Anstrengungen wie Radfahren, Krafttraining oder Dauerlauf muss ebenso verzichtet werden wie auf Sauna, Schwimmen und Tauchen. Selbst auf das Lesen muss mindestens eine Woche gewartet werden.

Entzündungshemmende, zum Teil kortisonhaltige und antibiotische Augentropfen müssen circa vier Wochen lang regelmäßig verwendet werden. Dieser „Tropfplan“ muss unbedingt exakt eingehalten werden. Ebenfalls regelmäßig werden das Auge, der Augeninnendruck und der Heilungsprozess durch den Arzt kontrolliert.

Risiken bei einer Augenoperation Grauer Star

Komplikationen können nicht ausgeschlossen werden, sie sind aber selten. Falls sich eine Infektion entwickeln sollte, kann diese mit Medikamenten behandelt werden. Möglich ist auch das Auftreten von Blutungen oder in sehr seltenen Fällen ein Einreißen der Linsenkapsel, wodurch sich der Glaskörper in die vordere Augenkammer verschiebt und dabei die Netzhaut ablöst. Auch Hornhauteintrübungen sind nach der OP schon beobachtet worden.

Übrigens kann im Zuge der Augenoperation Grauer Star bei Patienten, die zusätzlich unter Grünem Star leiden, ein kleines Implantat gesetzt werden, das den Abfluss des Kammerwassers erleichtert und so den Augeninnendruck nachhaltig senkt.

Der Nachstar ist leider nicht immer vermeidbar

Oben wurde bereits erwähnt, dass heute gern die hintere Kapsel im Auge belassen wird. Leider kann diese sich längere Zeit nach der OP eintrüben mit der Folge einer erneuten Verschlechterung des Sehvermögens. Dieses Phänomen wird als Nachstar bezeichnet und kommt bei ungefähr jeder vierten Operation vor. Das Problem kann dann durch einen kleinen YAG-Laser-Eingriff behoben werden, indem die Kapsel in ihrem Zentrum geöffnet wird, damit das Licht wieder ungedämpft ins Auge eintreten kann.

Grauer Star lasern – die OP mit dem Femtosekundenlaser

Diese Technik wurde zuerst von Zoltán Z. Nagy (Budapest) erläutert und wird seit 2008 zur Kataraktoperation eingesetzt. Dabei übernimmt der Femtosekundenlaser beide wichtige OP-Schritte: die Öffnung der Vorderkapsel (Kapsulotomie) und die Fragmentierung der Linse. Die Vorteile beim Grauer Star lasern mit dem Femtosekundenlaser gegenüber der herkömmlichen Phakoemulsifikation liegen auf der Hand:

  • Deutlich genauere Schnittführung
  • Nach der Zerlegung der Linse wird kaum noch Ultraschallenergie eingesetzt, die manchmal zur Beschädigung des Endothels führt.

Die Universitätsaugenklinik Bochum ist ein hoch spezialisiertes Zentrum, an dem im Jahre 2013 beispielsweise auch Kinder mit angeborenem Katarakt erfolgreich mit dem Femtosekundenlaser ohne Ultraschall operiert wurden.

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